Vorwort

Das vorliegende Büchlein ist gewachsen aus fast 20-jähriger Arbeit mit Spiralen, die in meiner Holzwerkstatt in tausend- facher Zahl (nicht nur die Hobelspäne sind gemeint) entstanden sind. Mein Verständnis für dieses wunderbare Symbol des Lebens und der Entwicklung ist über die Jahre gewachsen und die Auswanderung mit meiner Familie ins Land der Korus (Neuseeland 1990) hat meine Arbeit noch um viele Spiralwindungen vertieft. Es soll kein philosophisches Werk sein, auch kein naturwissenschaftliches; es stellt eine Beschreibung meiner Erfahrungen und Gedanken zu Spiralen vor, die sich im Laufe der Jahre geduldig bis zu dieser Veröffentlichung ansammelten. Sicher gibt es noch viel mehr Interessantes über Spiralen zu entdecken und ich freue mich, auch von ihren Erfahrungen mit Spiralen zu hören. Viel Spaß beim Lesen!

Micha Wellnitz

 

Inhalt:

Vorwort
Die Herkunft der Spirale
Die Fibonacci Spirale
Die etymologische Betrachtung der Spirale
Die erlebte Spirale
Mandala und Labyrinth
Im Zentrum der Spirale
Zeitstrudel und Schwarze Löcher
Die Spirale als Antenne
Der Drehsinn der Spirale
Spiralen in unserem Körper
Ei-genartig
Die geschälte Einheit oder die perfekte Spirale
Die verbundene Dreierspirale
Wie oben so unten?
Schlusswort
Webseiten und Referenzen

 

Die Herkunft der Spirale

Die Spirale ist das Kind zweier Eltern. Um das Kind besser zu verstehen, sollten wir einmal die Eltern genauer betrachten. Krumm ist der Kreis, das Runde, die Einheit ohne Anfang und ohne Ende. Diese Urmutter ist in sich geschlossen, wie auch der Kreis und die Kugel. Ähnlich dem Unbewußten zieht sie Kreise, die in festen Bahnen ohne Zukunft und ohne Vergangenheit nichts wirklich Neues zulassen. Es gibt stets wiederkehrende Kontinuierlichkeit, die Ruhe, Sicherheit, Vertrauen und Beständigkeit vermittelt. Wie der Rhytmus eines Schlafliedes wirkt sie auf unseren menschlichen Geist, oder auch wie die betäubende Monotonie einer immer wiederkehrenden Melodie oder eines Geräusches. Die kreiselnden Tänze der Derwische oder die, durch ständig sich wiederholende Trommelrhythmen erregten Trancezustände öffnen Tore zu dieser Welt, die den meisten von uns nur durch Traumbilder aus unserem Schlafbewusstsein bekannt sind. Dies alles ist der weibliche Kreis, die Mutter der Spirale.

Wer ist nun der Vater? Der andere Elternteil eilt unbeirrt durch den Raum und versucht die Unendlichkeit zu durchmessen. Er bewegt sich dabei mit ungeheurer Geschwindigkeit aus tiefster Vergangenheit in die fernste Zukunft. Ohne jemals sein Ziel zu erreichen ist er ständig auf der Suche nach Neuem...

 

Im Zentrum der Spirale

Je näher wir dem Zentrum der Spirale kommen, desto vehementer wird der Drehimpuls. Ab einem gewissen Punkt wandelt sich die Form, indem die Spirale sich allmählich in eine neue Dimension ausbreitet, die senkrecht zur bisherigen Ausbreitungsrichtung verläuft. In der Natur ist dies zum Beispiel sehr schön am Wasserstrudel zu beobachten, dessen Zentrum haarfein und äußerst beweglich bis in große Tiefen hinabreicht, während sich der äußere Teil nur sehr langsam horizontal dreht. Hier findet nicht nur äußerlich ein Transformationsprozess statt, sondern auch auf molekularer Ebene. Es scheint ein chaosähnlicher Zustand zu herrschen, in dem eine tiefgreifende Umstrukturierung der Substanz durch feinstoffliche Einflüsse ermöglicht wird. Hier tut sich ein interessantes Forschungsfeld auf, da dieser Bereich der Spirale für die Beeinflussung der molekularen Struktur mit elektro-magnetischen Schwingungen sehr empfänglich zu sein scheint....